Die systemische Aufstellung beschreibt eine Methode, in der Menschen, Dinge, etc. stellvertretend für andere Menschen, Dinge, Gefühle, etc. eines Systems ausgewählt und in Beziehung zueinander aufgestellt werden, um Strukturen, Dynamiken, Ordnungen, etc. abzubilden, zu erkennen und ggf. zu verändern. Die dadurch entstehenden Bewegungen bringen Zugang zu tiefen Ebenen und positiven Veränderungen.
Oft beginnen Bewegungen im Leben, die dann in sehr traumatischen oder lebensverändernden Momenten wieder gestoppt werden, damit wir überleben und uns sicher fühlen können. Bei den Bewegungen in Aufstellungen können diese vor langer Zeit begonnenen und dann gestoppten Bewegungen vollendet werden und etwas Neues kann beginnen. Das ist besonders deutlich in Paarbeziehungen zu spüren.
Die Ursprünge von Verstrickungen in einer Paarbeziehung sind fast immer im Herkunftssystem. Die wichtigsten Dinge für eine Paarbeziehung sind, dass ein Mann seine Männlichkeit lebt und die Frau ihre Weiblichkeit. Wie kommen wir dazu? Durch die Verbindung des Mannes mit den männlichen Ahnen wird er zum Mann und durch die Verbindung der Frau mit den weiblichen Ahnen wird sie zur Frau. Wenn das Kind heranwächst gibt es Dynamiken und Bewegungen in der Beziehung zwischen Kind und Eltern. Dass heisst, die Mutter trägt das Kind und dann kommt es zur Welt. Die ersten Jahre bleibt das Kind bei der Mutter.
Wenn es ein Junge ist, sollte er sich von der Mutter abnabeln und hin zum Vater gehen. Wenn diese Bewegung nicht passiert und die Jungen im Bannkreis der Mutter bleiben, fühlen sich die Männer immer überfordert und sie erleben die Frauen als zu mächtig. Das heisst, der Junge muss den Weg zum Vater schaffen, denn nur da nährt er sich mit der Männlichkeit.
Bei Mädchen ist es das Gleiche. Das Mädchen kommt auf die Welt, bleibt einige Jahre eng bei der Mama und strebt dann zum Vater, um das andere Geschlecht zu erfahren. Dem Mädchen muss die Bewegung zurück zur Mutter gelingen, um sich mit der Weiblichkeit der Mutter und der weiblichen Ahnen zu nähren.
So entsteht eine Paarbeziehung, in der die Frau weiblich ist und den Mann sucht und liebt, um sich mit dem, was ihr fehlt, zu ergänzen. Beim Mann ist es das Gleiche. Er ist männlich und er weiß, dass er diese Weiblichkeit, den weiblichen Pol nicht in sich hat. Dadurch kann er sich an eine Frau binden, die ihm das ergänzt, was ihm fehlt. Nur diese Männer sind fähig, sich zu binden und auch durch schwierige Zeiten durchzugehen ohne sich der Lust und der Suche hinzugeben. Genauso ist es bei der Frau. Wenn eine Frau tief mit den weiblichen Ahnen verwurzelt und verbunden ist, wird sie fähig sein durch diese Tiefen durchzugehen und bei einem Mann zu bleiben, weil sie erkennt, dass sie das Männliche braucht, um ganz zu sein.
Da gibt es durch Traumen, Verluste, nicht Gesehenes im System gemäß Bert Hellinger sehr oft unterbrochene Hinbewegungen zurück zur Mutter oder für die Jungen zum Vater, die dieser Bewegung im Wege stehen und gelöst werden möchten.