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Familienaufstellung verstehen: Wirkung, Ablauf und Chancen

Lesedauer: 4 min
Viele Menschen spüren, dass sie in bestimmten Situationen immer wieder in dieselben Konflikte geraten – ob in Partnerschaften, im Beruf oder in der eigenen Familie. Oft heißt es dann: „Warum passiert mir das immer wieder?“ Eine mögliche Antwort liegt darin, dass wir unbewusst in Beziehungsdynamiken verstrickt sind, die viel älter sind als unsere aktuellen Erfahrungen.

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Mama, Tabus-Brecherin, Silberstreifen-am-Horizont-Finderin, Mit-dem-Herzen-Zuhörerin, Autorin und vieles mehr.

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Familienaufstellung verstehen: Wirkung, Ablauf und Chancen

Viele Menschen spüren, dass sie in bestimmten Situationen immer wieder in dieselben Konflikte geraten – ob in Partnerschaften, im Beruf oder in der eigenen Familie. Oft heißt es dann: „Warum passiert mir das immer wieder?“ Eine mögliche Antwort liegt darin, dass wir unbewusst in Beziehungsdynamiken verstrickt sind, die viel älter sind als unsere aktuellen Erfahrungen.

Die Familienaufstellung ist eine Methode, diese unsichtbaren Muster sichtbar zu machen. Sie arbeitet mit dem Bild der Familie oder eines anderen sozialen Systems und zeigt, welche Spannungen, Verstrickungen oder „Knoten“ wirken. Der Ansatz ist praxisnah und überraschend einfach – und er kann neue Perspektiven, innere Entlastung und Klarheit bringen.


Was ist eine Familienaufstellung?

Eine Familienaufstellung ist ein Verfahren, bei dem die Beziehungen in einem System (Familie, Paar, Arbeitsteam) räumlich dargestellt werden.

  • In einer Gruppenaufstellung wählen Teilnehmer sogenannte Stellvertreter für Familienmitglieder aus, die im Raum positioniert werden.

  • In einer Einzelaufstellung können Figuren, Zettel oder Symbole verwendet werden, um das Beziehungsgefüge sichtbar zu machen.

Das Ziel ist nicht, „die Wahrheit“ über die Familie herauszufinden, sondern ein Modell zu erschaffen, das unbewusste Strukturen offenlegt. Diese Visualisierung ermöglicht, alte Muster zu erkennen und neue Haltungen zu entwickeln.

Man könnte es mit einem Schaltplan vergleichen. Die Bauteile sind alle da, aber erst in der Anordnung und den Verbindungen zeigt sich, wo Spannungen entstehen.


Ursprung: Bert Hellinger und die Entwicklung der Methode

Die moderne Familienaufstellung geht auf den deutschen Psychotherapeuten Bert Hellinger (1925–2019) zurück. Er beobachtete in seiner Arbeit mit Familien wiederkehrende Strukturen, die er „Ordnungen der Liebe“ nannte.

Später entwickelte er die Methode der Seelenbewegungen, bei der Stellvertreter ihren inneren Impulsen folgen, statt bewusst angeleitet zu werden. Dadurch entsteht ein lebendiges Bild, das tieferliegende Dynamiken sichtbar macht.

👉 Wichtig: Hellingers Arbeit ist kein Hokus Pokus, sondern eine praktische Methode, die sich an Beobachtungen aus tausenden von Aufstellungen orientierte.


Die Ordnungen der Liebe – Grundprinzipien

1. Zugehörigkeit

Jeder, der zum System gehört, hat ein Recht auf Zugehörigkeit – auch früh verstorbene Kinder, frühere Partner oder Ausgeschlossene. Wird jemand vergessen, übernimmt oft ein anderer unbewusst dessen Rolle.

Beispiel: Ein nicht erwähnter Onkel führt dazu, dass ein Enkel Schuldgefühle entwickelt, ohne zu wissen warum.

2. Rangordnung

Es gibt eine natürliche zeitliche Ordnung: Eltern vor Kindern, ältere Geschwister vor jüngeren. Wird diese Hierarchie durcheinandergebracht, entstehen Belastungen.

Beispiel: Ein Sohn übernimmt die Rolle des „Mannes im Haus“ und trägt Verantwortung, die ihm nicht zusteht.

3. Ausgleich von Geben und Nehmen

In Beziehungen braucht es Balance. Nur zwischen Eltern und Kindern gilt eine Ausnahme: Eltern geben, Kinder nehmen – und gleichen das weiter aus, indem sie später ihren eigenen Kindern geben.

Beispiel: In einer Partnerschaft entsteht Spannung, wenn dauerhaft nur ein Partner gibt.

4. Eigenes Schicksal

Jeder trägt sein eigenes Schicksal. Wer versucht, die Lasten anderer zu übernehmen, verstrickt sich.

Beispiel: Ein Kind übernimmt unbewusst die Trauer der Mutter um ein verstorbenes Geschwisterkind.

👉 In anderen Worten:

  • Zugehörigkeit = alle Bauteile im System müssen berücksichtigt werden.

  • Rangordnung = richtige Reihenfolge, sonst kippt das System.

  • Geben und Nehmen = Energiebilanz muss stimmen.

  • Eigenes Schicksal = jedes Teil trägt seine Funktion.


Seelenbewegungen in der Aufstellung

Bei Seelenbewegungen dürfen Stellvertreter ihren inneren Impulsen folgen. Diese Bewegungen zeigen oft unbewusst wirkende Kräfte im Familiensystem.

Beispiel (Peter, Chef, Vater):

  • Ausgangslage: Chef wirkt übermächtig, Vater steht streng im Hintergrund.

  • Bewegung: Der Vater senkt den Blick, tritt zurück – sichtbar wird seine eigene Last.

  • Wirkung: Peter erkennt, dass er den Chef nicht länger wie den Vater behandeln muss.

👉 Unterschied zur früheren statischen Methode: Man korrigiert nicht „von außen“, sondern beobachtet, wohin das System von selbst strebt.


Praxisbeispiele

Beispiel 1: Konflikt mit dem Chef

Peter reagiert auf seinen Chef mit denselben Gefühlen, die er aus der Beziehung zum Vater kennt. Die Aufstellung macht diese Verknüpfung sichtbar – und erlaubt Peter, den Chef als eigenständige Person zu sehen.

Beispiel 2: Geschwisterrivalität nach Scheidung

Zwei Geschwister streiten unablässig. In der Aufstellung zeigt sich: Beide kämpfen um die Aufmerksamkeit des Vaters, der innerlich abwesend ist. Durch Anerkennung dieses Mangels entsteht Entlastung.

Beispiel 3: Vergessenes Familienmitglied

Eine Familie spricht nie über ein früh verstorbenes Kind. In der Aufstellung wird sichtbar, dass die jüngste Tochter „für zwei“ lebt. Durch das Einbeziehen des verstorbenen Kindes entspannt sich das System.


Chancen und Grenzen der Familienaufstellung

Chancen

  • Muster erkennen und lösen

  • Emotionale Entlastung

  • Neue Perspektiven gewinnen

  • Stärkung von Beziehungen

Grenzen


Häufig gestellte Fragen (FAQ)

Ist eine Familienaufstellung Esoterik?
Nein. Die Methode basiert auf Beobachtung von Beziehungsmustern und systemischen Dynamiken.

Wie läuft eine Sitzung ab?
In einer Gruppe wählen Teilnehmer Stellvertreter, die im Raum positioniert werden. In der Einzelarbeit geschieht dies mit Figuren oder Symbolen.

Kann man das auch allein machen?
Ja, es gibt Methoden mit Figuren oder Bodenankern. Dennoch ist professionelle Begleitung hilfreicher.

Wie lange wirkt eine Aufstellung?
Die Wirkung kann sofort spürbar sein und sich über Wochen oder Monate entfalten.

Ist das wissenschaftlich untersucht?
Es gibt Studien aus der systemischen Forschung, die positive Effekte belegen. Dennoch gilt die Familienaufstellung nicht als klassische Psychotherapie.


Fazit & Einladung

Die Familienaufstellung ist ein kraftvolles Werkzeug, um verborgene Muster sichtbar zu machen. Sie ermöglicht Klarheit, neue Sichtweisen und oft tiefe innere Entlastung.

Wenn du neugierig geworden bist, lade ich dich ein, dich weiter auf meinen Webseiten umzusehen, z.B. in meinem Blogbeitrag „Was ist eigentlich eine Familienaufstellung?“ oder direkt Kontakt aufzunehmen.

Ich begleite Sie gern auf dem Weg zu mehr Klarheit und innerer Freiheit.

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